Orte der Gnade
Orte der Gnade

Orte der Gnade

Orte der Gnade -Menüpunkt mit Unterpunkten, jeweils eigene Seiten

1.      Einleitung

2.      Kapelle im Block 26

Todesangst-Christi-Kapelle

3.      Unsere Liebe Frau von Dachau

4.      Gräber der Märtyrer:

·        Krematorium

·        Leitenberg

·        Friedhof Perlacher Forst Ehrenhain I

6.    Zeugnisse

Orte der Gnade (erste Seite, hier Einleitung)

Im KZ Dachau litten von 1933-1945 rund 450.000 Menschen, 42.000 erlebten die Haft nicht.

Das unvorstellbare Leid dieser Häftlinge ist zu groß um es uns vorzustellen. Mit Recht berichteten die Häftlinge von einer Hölle. Vor dem Leid und Sterben aller Häftlinge verneigen wir uns in Ehrfurcht,

nie darf es vergessen werden.

Der Benediktinerpater Hess nannte sein Buch über die Haftzeit „KZ-Dachau, eine Welt ohne Gott, Erinnerung an 4 Jahre Konzentrationslager Dachau“[1]. Schon der Titel sagt viel aus.

Und doch berichten Häftlinge in Briefen und autobiografischen Schriften von einer anderen Seite der Haft.

Bischof Jez, der als junger Geistlicher mit 1.800 anderen polnischen Geistlichen (davon starben die Hälfte!) im KZ Dachau in den Priesterblocks gefangen war, nannte sein Buch mit Erlebnissen JEZ´, Ignacy, „Licht und Dunkel, preiset den Herrn!“[2]. P. Johannes Maria Lenz gar „Christus in Dachau“[3]

Lenz beschreibt, dass nach seinen Erfahrungen Christus in besonderer Weise gegenwärtig im KZ Dachau. Sakramental in der Eucharistiefeier der Geistlichen in der Kapelle des Block 26 und in den geheimen Messfeiern der polnischen Geistlichen auf den Wohnblöcken und in der Plantage dem sog. „Kräutergarten“. Der eucharistische Herr wurde verbotener Weise auch aus der Kapelle hinaus ins Lager gebracht zu anderen Kameraden, die nicht in die Kapelle kommen durften, insbesondere zu den Kranken und Sterbenden im Krankenrevier. Er erzählt auch von zig-tausenden von Beichten, die mutige Priester unter Lebensgefahr bei der Arbeit oder in der Freizeit z.B. beim Gehen auf der Lagerstraße hörten. Er sieht Gottes Gegenwart in der Anwesenheit geweihter Priester manifestiert und nicht zuletzt im leidenden Mithäftling.

Viele Geistliche berichten voll Dankbarkeit auch von Erlebnissen besonderer Nähe zu Gott, sogar Frieden und Freude. Die Haft im KZ Dachau beschrieben viele danach als Zeit der Gnade, Exercitien oder ein Noviziat.

Kardinal Majdanski, ebenfalls als junger Geistlicher im KZ Dachau gefangen[4], betont die Heiligkeit des Bodens der heutigen Gedenkstätte, für ihn ist es Boden, der mit Märtyrerblut getränkt ist. Viele Geistliche vergleichen die Stimmung in den Priesterblocks mit der frühchristlichen Zeit der Katakomben, in denen die verfolgten Christen sich zu Gebet und Gottesdienst trafen und wohl auch versteckten.

Mehrfach fiel die Aussage von gefangenen Häftlingen, das KZ Dachau wäre der größte Märtyrerfriedhof aller Zeiten. Ob es das Größte ist, vermag angesichts der heutigen Verfolgung von christlichen Geschwistern auf der ganzen Welt, der größten, die es je gab, keiner zu sagen. Aber ein sehr, sehr großer Märtyrerfriedhof war es ganz sicher. Über 300 Häftlinge wurden als Märtyrer anerkannt, bisher wurde P. Titus Brandsma heiliggesprochen und 57 Häftlinge selig. Unzählige Verfahren laufen noch.

Das Gebet und aufgeopferte Leid von fast 3.000 Geistlichen an diesem Ort wurde von Gott gehört, davon bin ich sicher überzeugt. Es gibt Mutmaßungen, dass die lange Zeit des unverdienten Friedens und Wohlstands in Deutschland nach 1945 bis in unsere Zeit eine Frucht davon sein könnte, aber auch Auswirkungen bis ins 2. Vatikanische Konzil und die Familienpastoral der polnischen Geistlichen und die Leib-Theologie des heiligen Papst Johannes Paul II. werden vermutet.

Das Wirken Gottes weiß letztlich nur er alleine.

Wir sind heute eingeladen nach Dachau zu wallfahrten, wo die überlebenden Geistlichen nach dem Krieg einen Wahlfahrtsort errichten wollten für Christus, den König der Märtyrer und Unsere Liebe Frau von Dachau“. Wenig erinnert in der Gedenkstätte des KZ Dachau an die Gegenwart Gottes und von Heiligen Märtyrern.

Und doch gibt es Berichte von Besuchern der Gedenkstätte des KZ Dachau, die lebensverändernde Begegnungen mit dort erlebten. Es gibt Zeugnisse von Gebetserhörungen. Die Gnade wirkt auch heute fort.

Auch nicht Gläubige Menschen sind betroffen und beeindruckt von den Erlebnissen der Geistlichen im KZ Dachau. Wir sind überzeugt, dass ihr Mut mit dem NS-Regime in Konflikt zu geraten, ihre Tapferkeit im Leid und ihr Einsatz für andere Gefangene unter Lebensgefahr und bis zur Hingabe des Lebens auch heute ein wichtiges Vorbild sind.

Wer die Biografien der kanonisierten ließt und sich ihre Persönlichkeit vor Augenführt, erhält sehr wertvolle Impulse für sein Leben, wer sich dafür interessiert, auch sein Leben mit Gott.

Nachdem die Zahl der Zeitzeugen weiter schwindet uns sich die Arbeit des Gedenkens an die Opfer des Nationansozialismus wandeln muss, bleiben uns die vielen schriftlichen Zeugnisse der Häftlinge aller Weltanschauungen, für Christen sind besonders die der Geistlichen interessant. Doch, Wie der stellvertretende Chef des bay Landtags, Freller am   aus Anlass des   Jahrestags der Gründung der Stiftung Bayerische Gedenkstätten betonte, die Orte sind uns geblieben. Die Orte der Lager sind weiter unter uns. Ich wage zu sagen, es waren trotz des unvorstellbaren Leids der Häftlinge, auch Orte der Gnade und sie sind es bis heute.

Es folgen weitere Dokumente mit Informationen zu einzelnen Orten:

 -------------------------------------------

[1] HESS, Sales, KZ-Dachau, eine Welt ohne Gott, Erinnerung an 4 Jahre Konzentrationslager Dachau,  Münsterschwarzach, 3. Auflage 1985 (1. Auflage 1946), Vier-Türme-Verlag

[2] JEZ´, Ignacy, Licht und Dunkel, preiset den Herrn!, Als polnischer Priester im KZ Dachau, , Würzburg 2007, Echter Verlag

[3] LENZ,  Johannes M., Christus in Dachau, 10. Auflage Wien 1960 (Aufzeichnungen ab Juni 1945 auf Bitten Papst Pius XII niedergeschrieben, wiederholt aufgelegt)

[4] MAJDANSKI, Kazimierz, Ihr werdet meine Zeugen sein…, 1995 Mittelbiberach, Maria aktuell

1.      Orte der Gnade für uns heute (erste Seite, hier Einleitung)

Im KZ Dachau litten von 1933-1945 rund 450.000 Menschen, 42.000 erlebten die Haft nicht.

Das unvorstellbare Leid dieser Häftlinge ist zu groß um es uns vorzustellen. Mit Recht berichteten die Häftlinge von einer Hölle. Vor dem Leid und Sterben aller Häftlinge verneigen wir uns in Ehrfurcht, nie darf es vergessen werden.

Der Benediktinerpater Hess nannte sein Buch über die Haftzeit „KZ-Dachau, eine Welt ohne Gott, Erinnerung an 4 Jahre Konzentrationslager Dachau“[1]. Schon der Titel sagt viel aus.

Und doch berichten Häftlinge in Briefen und autobiografischen Schriften von einer anderen Seite der Haft.

Bischof Jez, der als junger Geistlicher mit 1.800 anderen polnischen Geistlichen (davon starben die Hälfte!) im KZ Dachau in den Priesterblocks gefangen war, nannte sein Buch mit Erlebnissen JEZ´, Ignacy, „Licht und Dunkel, preiset den Herrn!“[2]. P. Johannes Maria Lenz gar „Christus in Dachau“[3]

Lenz beschreibt, dass nach seinen Erfahrungen Christus in besonderer Weise gegenwärtig im KZ Dachau. Sakramental in der Eucharistiefeier der Geistlichen in der Kapelle des Block 26 und in den geheimen Messfeiern der polnischen Geistlichen auf den Wohnblöcken und in der Plantage dem sog. „Kräutergarten“. Der eucharistische Herr wurde verbotener Weise auch aus der Kapelle hinaus ins Lager gebracht zu anderen Kameraden, die nicht in die Kapelle kommen durften, insbesondere zu den Kranken und Sterbenden im Krankenrevier. Er erzählt auch von zig-tausenden von Beichten, die mutige Priester unter Lebensgefahr bei der Arbeit oder in der Freizeit z.B. beim Gehen auf der Lagerstraße hörten. Er sieht Gottes Gegenwart in der Anwesenheit geweihter Priester manifestiert und nicht zuletzt im leidenden Mithäftling.

Viele Geistliche berichten voll Dankbarkeit auch von Erlebnissen besonderer Nähe zu Gott, sogar Frieden und Freude. Die Haft im KZ Dachau beschrieben viele danach als Zeit der Gnade, Exercitien oder ein Noviziat.

Kardinal Majdanski, ebenfalls als junger Geistlicher im KZ Dachau gefangen[4], betont die Heiligkeit des Bodens der heutigen Gedenkstätte, für ihn ist es Boden, der mit Märtyrerblut getränkt ist. Viele Geistliche vergleichen die Stimmung in den Priesterblocks mit der frühchristlichen Zeit der Katakomben, in denen die verfolgten Christen sich zu Gebet und Gottesdienst trafen und wohl auch versteckten.

Auch P. Roth sprach und schrieb wiederholt vom heiligen Ort, den für ihn das Gelände des ehemaligen KZ Dachau darstellte.[5]

Ein heiliger Ort hat auch für uns heute eine Bedeutung, kann auch für heutige Besucher der Gedenkstätte als Ort der Gnade gelten, wenn sie sich dafür öffnen wollen. Allen anderen können unsere Ausführungen interessante Informationen zu einer unbekannten Seite der Gedenkstätte des KZ Dachau sein.

Mehrfach fiel die Aussage von gefangenen Häftlingen, das KZ Dachau wäre der größte Märtyrerfriedhof aller Zeiten. Ob es das Größte ist, vermag angesichts der heutigen Verfolgung von christlichen Geschwistern auf der ganzen Welt, der größten, die es je gab, keiner zu sagen. Aber ein sehr, sehr großer Märtyrerfriedhof war es ganz sicher. Über 300 Häftlinge wurden als Märtyrer anerkannt, bisher wurde P. Titus Brandsma heiliggesprochen und 57 Häftlinge selig. Unzählige Verfahren laufen noch.

Das Gebet und aufgeopferte Leid von fast 3.000 Geistlichen an diesem Ort wurde von Gott gehört, davon bin ich sicher überzeugt. Es gibt Mutmaßungen, dass die lange Zeit des unverdienten Friedens und Wohlstands in Deutschland nach 1945 bis in unsere Zeit eine Frucht davon sein könnte, aber auch Auswirkungen bis ins 2. Vatikanische Konzil und die Familienpastoral der polnischen Geistlichen und die Leib-Theologie des heiligen Papst Johannes Paul II. werden vermutet.

Das Wirken Gottes weiß letztlich nur er alleine.

Wir sind heute eingeladen nach Dachau zu wallfahrten, wo die überlebenden Geistlichen nach dem Krieg einen Wahlfahrtsort errichten wollten für Christus, den König der Märtyrer und Unsere Liebe Frau von Dachau“. Wenig erinnert in der Gedenkstätte des KZ Dachau an die Gegenwart Gottes und von Heiligen Märtyrern.

Und doch gibt es Berichte von Besuchern der Gedenkstätte des KZ Dachau, die lebensverändernde Begegnungen mit dort erlebten. Es gibt Zeugnisse von Gebetserhörungen. Die Gnade wirkt auch heute fort.

Auch nicht Gläubige Menschen sind betroffen und beeindruckt von den Erlebnissen der Geistlichen im KZ Dachau. Wir sind überzeugt, dass ihr Mut mit dem NS-Regime in Konflikt zu geraten, ihre Tapferkeit im Leid und ihr Einsatz für andere Gefangene unter Lebensgefahr und bis zur Hingabe des Lebens auch heute ein wichtiges Vorbild sind.

Wer die Biografien der kanonisierten ließt und sich ihre Persönlichkeit vor Augenführt, erhält sehr wertvolle Impulse für sein Leben, wer sich dafür interessiert, auch sein Leben mit Gott.

Nachdem die Zahl der Zeitzeugen weiter schwindet uns sich die Arbeit des Gedenkens an die Opfer des Nationansozialismus wandeln muss, bleiben uns die vielen schriftlichen Zeugnisse der Häftlinge aller Weltanschauungen, für Christen sind besonders die der Geistlichen interessant. Doch, Wie der stellvertretende Chef des bay Landtags, Freller am   aus Anlass des   Jahrestags der Gründung der Stiftung Bayerische Gedenkstätten betonte, die Orte sind uns geblieben. Die Orte der Lager sind weiter unter uns. Ich wage zu sagen, es waren trotz des unvorstellbaren Leids der Häftlinge, auch Orte der Gnade und sie sind es bis heute.

 

Nach dem Krieg

P. Lenz berichtete in seinem Buch „Christus in Dachau“: „Kardinal Faulhaber hat dem amerikanischen Oberbefehlshaber, General Eisenhower, den Vorschlag unterbreitet, auf der Stätte des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau eine Kirche zu errichten und dies zu einem europäischen Wallfahrtsort zu machen. … Doch es kam anders.“[6] Auch von P. Leonhard Roth, Häftling im KZ Dachau, Seelsorger im SS-Gefangenenlager nach dem Krieg und im Flüchtlingslager danach, sind zahlreiche Bemühungen überliefert so eine Wallfahrtsstätte zu errichten, sogar Zeichnungen der geplanten Basilika. Ein Modell soll im Pfarrhaus St Jakob in Dachau gestanden haben. Leider hatten die amerikanischen Besatzer zunächst andere Pläne und später war das Vorhaben nicht mehr wichtig genug.

 

 

Es folgen weitere Dokumente mit Informationen zu einzelnen Orten:

2.      Einleitung

2.      Kapelle im Block 26

Todesangst-Christi-Kapelle

3.      Unsere Liebe Frau von Dachau

4.      Gräber der Märtyrer:

·        Krematorium

·        Leitenberg

·        Friedhof Perlacher Forst Ehrenhain I

6.    Zeugnisse

---------------------------------------------------

[1] HESS, Sales, KZ-Dachau, eine Welt ohne Gott, Erinnerung an 4 Jahre Konzentrationslager Dachau, Münsterschwarzach, 3. Auflage 1985 (1. Auflage 1946), Vier-Türme-Verlag

[2] JEZ´, Ignacy, Licht und Dunkel, preiset den Herrn!, Als polnischer Priester im KZ Dachau, , Würzburg 2007, Echter Verlag

[3] LENZ, Johannes M., Christus in Dachau, 10. Auflage Wien 1960 (Aufzeichnungen ab Juni 1945 auf Bitten Papst Pius XII niedergeschrieben, wiederholt aufgelegt)

[4] MAJDANSKI, Kazimierz, Ihr werdet meine Zeugen sein…, 1995 Mittelbiberach, Maria aktuell

[5] https://www.zeitschrift-amperland.de/download_pdf.php?id=1595

[6] P. Johannes M. Lenz, Christus in Dachau, Mödling 1960, 10. Auflage S. 329

Kontakt

Möchten Sie mit uns Kontakt aufnehmen? Gerne können Sie uns kontaktieren unter:

Verein Selige Märtyrer
von Dachau e. V.
info@selige-kzdachau.de
Morgenstr. 9
85221 Dachau

Wir freuen uns über Ihre Nachricht!

Verein Selige Märtyrer von Dachau e. V.

 



Um finanzielle Unterstützung wird gebeten.

Spendenkonto
DE54 7005 1540 0280 8019 29
BYLADEM1DAH

Gefördert durch: