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Michal Wozniak
Michal Wozniak
Seliger Michal Wozniak, (1875—1942)
(im deutschsprachigen Raum auch Michael Wozniak)
Priester der Erzdiözese Warsawa (Warschau), Pfarrer, Dekan, Prälat
geb: 28.08.1875 in Sokolow (Polen)
Verhaftet am 06.10.1941 in Kutno, gefangen in Lad (Lond)
KZ Dachau ab 30.10.1941, Häftlingsnr.: 28 203[1]
+: 16 Mai 1942 in KZ Dachau[2]
Gedenktag: 16.05.
Seliger Michal Wozniak, bitte für uns!
(im deutschsprachigen Raum auch Michael Wozniak)
Priester der Erzdiözese Warsawa (Warschau), Pfarrer, Dekan, Prälat
geb: 28.08.1875 in Sokolow (Polen)
Verhaftet am 06.10.1941 in Kutno, gefangen in Lad (Lond)
KZ Dachau ab 30.10.1941, Häftlingsnr.: 28 203[1]
+: 16 Mai 1942 in KZ Dachau[2]
Gedenktag: 16.05.
Seliger Michal Wozniak, bitte für uns!
Inhalt
Kurzbiografie
Biografie
Kurzbiografie:
Der selige Michal Wozniak war Pfarrer in Kutno, ein eifriger Seelsorger, besonders engagierte er sich für die Seelsorge der Jugend. In seiner Pfarrei organisierte er ein salesianisches Zentrum für Jugendliche.
Schon acht Monaten nach seiner Verhaftung starb er im KZ Dachau am 16.05.1942 infolge von Erschöpfung und unmenschlicher Behandlung.
„Nach wenigen Tagen der Peinigung starb der Herr Prälat. Das war ein Gottespriester, der immer den rechten Weg ging und sich vor jedem Unrecht fürchtete. Ich glaube, das war ein schöner Märtyrertod, den er sich durch sein frommes und heiliges Leben verdient hat. Für diesen Tod bereitete er sich lange Jahre vor, besonders in den Jahren des Krieges“. (Tadeusz Rulski).[3]
[1] Daten nach WEILER, Eugen, Die Geistlichen in Dachau, Mödling 1971, S. 719
[2] Nach Weiler gestorben am 17.05.1942, andere Daten in Verzeichnissen der Seligen
[3] Nach SLIWKA, Eugeniusz (Red.), Märtyrer für den Glauben 1939-1945, S. 23
Biografie von Andreas Bialas
Der selige Michał Woźniak wurde am 9. September 1875 in Suchy Las, damals Teil des Dorfes Sokołów bei Warschau, geboren.
Nach dem Abschluss der Mittelschule arbeitete er auf dem elterlichen Bauernhof, wo er seinen Eltern half. Auf Grund der sorgfältigen Erziehung und Frömmigkeit, die vor allem seine Mutter in ihm verankerte, begannen in ihm den Gedanken an das Priestertum zu keimen. Als Einzelkind seiner Eltern war er für die Rolle des Gutsverwalters vorgesehen (...). Ich arbeitete also auf dem Feld. Als ich jedoch volljährig wurde, konnte ich es zu Hause nicht mehr aushalten. Mit meinem eigenen Geld, das ich mit dem Binden von Büchern verdient hatte (weil mein Vater, der dagegen war, nicht helfen wollte), kaufte ich mir einen Reisepass fürs Ausland. Als mein Vater (...) sich jedoch erbarmte, brachte er mich selbst zum Bahnhof, gab mir 300 Rubel und so reiste ich nach Italien, wo ich drei Jahre lang das College der Salesianer in Lombriasco bei Turin abschloss ("Chronik der Pfarrei Chojnata 1911-1920").
Im Jahr 1902 trat er in das Priesterseminar in Warschau ein. Er wurde 1906 zum Priester geweiht. Nach seiner Rückkehr aus Italien arbeitete er nacheinander in den Pfarrgemeinden in Łódź, Warschau und Wiśniew. Ab 1911 leitete er die Gemeinde Chojnata im Kreis Skierniewice. Dort verbrachte er die Zeit des Ersten Weltkriegs. 1918 wurde er zusammen mit seinen Gemeindemitgliedern wegen des Versteckens der Glocken in der Modlin-Festung eingesperrt.
Nach dem Krieg war er Pfarrer in Kamionna bei Łochów. Gleichzeitig bekam er das Amt des Dekans von Jadowo und war Synodalprüfer. Im Januar 1923 wurde er Pfarrer der St. Laurentius-Pfarrei in Kutno und Dekan von Kutno. Für das von seinem Vater geerbte Anwesen kaufte er das Gut in Gnojno (heute Woźniaków) und brachte dort Salesianer-Priester unter. Dank ihm entstand in dem erworbenen Anwesen eine Kapelle und eine Schule. Nach dem Krieg wurde das Salesianische Zentrum nach ihm benannt und das Dorf Gnojno - Parcel in Woźniaków umbenannt.
Um das kirchliche Leben zu beleben, lud Woźniak viele Referenten nach Kutno ein, darunter der Chefredakteur der katholischen Zeitschrift "Ateneum", Stefan Wyszyński, der spätere Primas von Polen. Unter seiner Leitung wurde Kutno zu einem der aktiveren Zentren der Katholischen Aktion. Er begann auch den Bau eines katholischen Hauses. 1933 unternahm er eine Pilgerreise ins Heilige Land. Als der Krieg im September 1939 ausbrach, blieb er in Kutno und erfüllte weiterhin die Pflichten des Pfarrers. Zunächst schien es, als ob es ein Krieg der Nerven sein würde - Polen fürchtet niemanden. Leider stellte sich heraus, dass die deutsche Macht das Verlangen nach "Lebensraum" verspürte. Die deutsche Luftwaffe bombardierte die Stadt, in der sich neben den Einwohnern auch eine Menge Flüchtlinge befanden. Zusammen mit seinem Vikar, Pater Michał Oziębłowski (...) spendeten sie den schwer Verwundeten die Eucharistie und die Krankensalbung, wenn es möglich war. Sie konnten nicht mithalten, denn es wurden ständig neue Verwundete gebracht.
Wenn die Priester abends ins Pfarrhaus zurückkehrten, waren sie fast kraftlos, und ihre Soutanen waren mit Blut durchtränkt. Sie waren so erschöpft, dass die Menschen, die sie auf dem Weg sahen, dachten, die Priester seien auch verwundet. (...)
Er wurde mehrmals vor seiner drohenden Verhaftung gewarnt, aber er machte keinen Gebrauch von der Möglichkeit, Kutno zu verlassen und zu fliehen. Am 6. Oktober 1941 wurde er zusammen mit seinem Vikar, Pater Michał Oziębłowski, verhaftet. Zunächst war er in einem Durchgangslager in Ląd, dann kam er am 30. Oktober 1941 in das Konzentrationslager Dachau.
Der selige Michał Woźniak wurde von den Lagerbehörden gequält: lange Aufenthalte auf dem Appellplatz im Winter, Märsche und Läufe bis zur Atemlosigkeit sowie Folter durch den Blockführer des Blocks Nr. 28, einen gewissen Eichel. Als Folge davon war er gesundheitlich angeschlagen und hatte Schwierigkeiten beim Gehen. Im Mai 1942 wurde er in einen anderen Block, in das sogenannte Revier (Pseudo-Krankenhaus), verlegt, wo ihn ein weiterer Schläger, der Blockführer Boecher, misshandelte. Die Handlungen dieses Boecher trugen dazu bei, dass Pater Michał Woźniak am 16. Mai 1942 starb. Bedeutend sind seine Worte, die er vor seiner Verhaftung aussprach, eine Art Glaubensbekenntnis der Seelsorge:
(...) Die Regel ist bis zum letzten Moment nicht vom Dienstposten des Seelsorgers abzurücken. Ich tue nichts anderes, als Christus dem Herrn zu dienen. Und wenn es darum geht, das Leben hinzugeben, wird es nur die Gnade Gottes sein, denn das wird keine Politik sein, sondern der Dienst am Herrn, bis zum letzten Atemzug. Amen.
Er starb den Märtyrertod am 16. Mai 1942.
Im Juni 1999 erklärte ihn Papst Johannes Paul II. in Warschau unter 108 anderen Märtyrern der Konzentrationslager selig.